Die Behandlung der Thrombosen
Die Thrombose fixieren: Bandagen
Erste Maßnahme ist das Fixieren des Gerinnsels im Bein, um eine
Lungenembolie zu verhindern. Dies erfolgt durch eine festsitzende Bandage.
Um eine Ausdehnung der Thrombose zu verhindern, wird die Gerinnungsfähigkeit
des Blutes herabgesetzt, anfangs mit Heparin - Spritzen, anschließend
mit Tabletten (Sintrom oder Marcoumar). Die Blutverdünnung wird
über 3 Monate bis zu einem Jahr durchgeführt, weil in diesem
Zeitraum das Risiko neuer Thrombosen besonders groß ist. Nach
wiederholten Thrombosen, oder bei familiärer Thromboseneigung kann
auch eine lebenslange Blutverdünnung zweckmäßig sein.
Blutverdünnung
Ziel der Behandlung ist, die Bildung von (weiteren) Gerinnseln in
Ihren Blutgefäßen, die Sie gefährden könnten, zu
verhindern.
HEPARIN wirkt je nach Spritzenart innerhalb
von Minuten oder innerhalb von Stunden und wird zur Einleitung
der Behandlung im Krankenhaus über eine Venen oder unter die Haut
gespritzt, selten ( z.B. in der Schwangerschaft) auch über längere
Zeit für die häusliche Anwendung verordnet. Gefährdete
Patienten können sich Heparin zum Schutz vor einer Reisethrombose
selber einmalig vor Reisebeginn spritzen.Bei den modernen Präparaten
ist eine Überwachung der Gerinnungsfähigkeit nicht mehr erforderlich.
Nur die Zahl der Blutplättchen, die gelegentlich unter Heparin
abfällt, sollte kontrolliert werden.
Die wichtigste Nebenwirkung von Heparin ist neben der
Blutungsneigung ein seltener Abfall der Blutplättchen. Nur bei
monatelanger hochdosierter Anwendung kann Knochenschwund auftreten.
Haarausfall ist meistens vorübergehend. Kleine Blutungen oder Knötchen
an der Einstichstelle sind harmlos. Ein Gewebsuntergang der Haut ist
sehr selten.
Soll eine Behandlung über mehrere Wochen oder Monate erfolgen,
wird SINTROM (oder Marcoumar), das als Tablette verfügbar
ist, aber erst nach Tagen wirkt, eingesetzt. Richtig angewandt können
gerinungshemmende Medikamente (Antikoagulantien) betroffene Patienten
vor Gerinnseln mit guter Wirkung schützen. Allerdings darf die
Gerinnungsfähigkeit des Blutes nicht zu stark herabgesetzt werden,
da sonst die Gefahr von Blutungen steigt. Mit einer genauen
Dosierung ist es möglich, einen guten Schutz vor Thrombosen
und Embolien ohne wesentliche Gefahr von Blutungen zu erreichen. Hierzu
sind eine exakte Tabletteneinnahme und Laborkontrollen
erforderlich. Zur besseren Übersichtlichkeit wird die
Tablettendosis, das Datum der nächsten Laborkontrolle und der jeweilige
Laborwert in den Gerinnungsausweis eingetragen. Diesen
müssen Sie immer bei sich tragen! Sollten Sie je einen Unfall erleiden,
geht aus diesem Ausweis hervor, daß Sie Sintrom einnehmen und
wie stark "verdünnt" Ihr Blut ist. Dieser Ausweis enthält
zudem Ihre Blutgruppe.
Bei jeder ärztlichen Behandlung sollten Sie den
Arzt über Ihre Sintrom-Einnahme informieren. Spritzen in
den Muskel sind unter Antikoagulatien wegen der Gefahr sehr
schmerzhafter Muskelblutungen nicht möglich! Viele Medikamente
zeigen eine Wechselwirkung mit Sintrom, die Ihr Arzt beachten muß.
Sie dürfen deswegen auch nicht eigenständig neue Medikamente
einnehmen, ohne mit Ihrem Arzt gesprochen zu haben. Ihre Ernährung
sollte ausgeglichen sein, ohne Häufung von Blattgemüse,
Spinat, Kohl, erdnußhaltigen Nahrungsmitteln (diese Nahrungsmittel
heben die Wirkung der Antikoagulantien zum Teil auf). Alkohol
ist in geringen Mengen erlaubt. Sintrom kann zu Mißbildungen
führen und darf nicht in der Schwangerschaft eingenommen
werden. So lange sie Sintrom einnehmen, müssen gebärfähige
Frauen deswegen für eine sichere Empfängnisverhütung
sorgen, am besten in Rücksprache mit dem Frauenarzt.
Die wichtigste Nebenwirkung von Sintrom sind Blutungen.
Folgende Beschwerden können auf sie hinweisen: roter oder schwarzer
Stuhl, roter Harn, sehr starke, nicht gekannte Kopfschmerzen, Blutergüsse
an der Haut, starke Blutng beim Zähneputzen. Selten sind Gewebsuntergänge
der Haut . Ansonsten gibt es einige harmlose Nebenwirkungen wie Übelkeit,
Brechreiz, vorübergehender Haarausfall.
Um die Gefahr von Nebenwirkungen gering zu halten, benötigt
Ihr Arzt einige Auskünfte:
Sind Sie in Beruf oder Freizeit verletzungsgefährdet? Ist eine
Blut- oder Gerinnungserkrankung bei Ihnen oder Blutsverwandten bekannt?
Leiden Sie an einer Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren,
Gastritis, einer Darmentzündung, blutigen Durchfällen, Hämorrhoiden,
Lungenerkrankung, Nierensteinen, Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, Lebererkrankung,
einem Tumor / Krebs ?
Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig?
Welche Medikamente nehmen Sie gelegentlich ein ( bei Schmerzen, Verstopfung,
zum Schlafen... ) ? Trinken Sie regelmäßig Alkohol
? Wieviel ?
Für FRAUEN im gebärfähigen Alter: Tragen
Sie eine "Spirale" (Intrauterin-Pessar) ? Könnten Sie schwanger
sein ? Ist Ihre Monatsblutung unregelmäßig, verstärkt?
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